Wir sind super happy, dass wir auf LinkedIn die 1000-Follower-Marke überschritten haben! Dieser Meilenstein wäre ohne Eure kontinuierliche Unterstützung nicht möglich gewesen. Ein herzliches Dankeschön an Euch alle – Euer Engagement hat einen großen Einfluss auf unsere Arbeit. Es ermöglicht uns, die Integration internationaler Pflegekräfte durch unsere Online-Kurse zur Fachsprache Pflege weiter voranzutreiben und zu verbessern.
Unsere Follower machen den Unterschied
Euer Engagement zeigt sich auf vielfältige Weise: sei es bei Messen, Events oder hier auf LinkedIn. Eure Kommentare, Likes und Nachrichten sind für uns äußerst wertvoll. Aktuell steht der Pflegebereich vor großen Herausforderungen: Der Fachkräftemangel, die steigenden Anforderungen an die Pflegequalität und insbesondere die demografische Altersspirale stellen die Branche vor immense Aufgaben. Die alternde Bevölkerung führt zu einem erhöhten Pflegebedarf und zu komplexeren Anforderungen an die Pflegeleistungen.
Internationale Pflegekräfte spielen hier eine wesentliche Rolle. Sie bringen nicht nur ihre fachliche Expertise mit, sondern auch innovative Ansätze und neue Perspektiven, die unserer Pflegepraxis zugutekommen. Ihre Integration ist entscheidend, um diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen und die Qualität der Pflege für eine immer älter werdende Bevölkerung zu sichern.
Unsere Zukunftspläne
Mit dem Erreichen dieses Meilensteins möchten wir auch einen Blick auf die Zukunft werfen. Wir haben ambitionierte Pläne: Wir wollen unsere Inhalte weiter ausbauen und noch gezielter auf die Bedürfnisse internationaler Pflegekräfte eingehen. Außerdem möchten wir unser Netzwerk erweitern und Partnerschaften mit weiteren Organisationen eingehen, um unsere Unterstützung zu verstärken. Euer Feedback wird uns dabei helfen, unsere nächsten Schritte noch besser zu gestalten und unsere Angebote zu optimieren.
Auf die nächsten 1000 Follower!
Wir freuen uns schon auf die nächsten Schritte und die kommenden 1000 Follower. Gemeinsam mit Euch möchten wir weitere Erfolge feiern und unsere Mission weiter vorantreiben. Euer Engagement motiviert uns, ständig neue Wege zu finden und unsere Angebote zu verbessern. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam noch viel erreichen können und einen echten Unterschied im Pflegebereich machen.
Eure Ideen sind gefragt
Um noch besser zu werden, möchten wir wissen, welche Ideen Ihr habt, um die Integration internationaler Pflegekräfte weiter zu verbessern. Gibt es spezielle Themen oder Herausforderungen, die Euch interessieren? Wir sind gespannt auf Eure Vorschläge und freuen uns auf eine lebhafte Diskussion.
Nochmals vielen Dank für Eure tolle Unterstützung. Wir freuen uns auf viele weitere spannende Begegnungen und Entwicklungen mit Euch!
Herzliche Grüße vom NICE-Team
Einheitliche Sprachkompetenz in Gesundheitsberufen zur Fachsprachenprüfung Pflege
Die 92. Gesundheitsministerkonferenz setzt Maßstäbe für Sprachkompetenz und Patientenschutz
Gute fachbezogene Deutschkenntnisse in Wort und Schrift sind im Bereich der Gesundheitsfachberufe unerlässlich, um den Patientenschutz und eine reibungslose Zusammenarbeit im inter- sowie intraprofessionellen Team sicherzustellen. Auch im Ausland angeworbene Fachkräfte müssen über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, um Patienten und Kollegen ohne wesentliche Nachfragen zu verstehen und sich so klar auszudrücken, dass sie ihre beruflichen Aufgaben problemlos erfüllen können. Um diese Sprachkompetenz zu gewährleisten, verabschiedete die 92. Gesundheitsministerkonferenz (GMK) bereits im Juni 2019 ein Eckpunktepapier zur Überprüfung der Deutschkenntnisse in den Gesundheitsfachberufen.
Eckpunktepapier: Einheitliche Deutschstandards für Gesundheitsfachberufe:
Das Eckpunktepapier legt klare Standards fest, die eine fundierte Überprüfung der für die Berufsausübung erforderlichen Sprachkenntnisse ermöglichen – ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Anerkennung der Berufsqualifikationen.
In diesem Beitrag gehen wir auf die Inhalte des Eckpunktepapiers der Gesundheitsministerkonferenz ein und beleuchten exemplarisch, was Pflegefachkräfte bei der Fachsprachenprüfung erwartet und wie sich internationale Pflegefachkräfte optimal darauf vorbereiten können.
Qualitätsgesicherte Sprachprüfungen für die Integration internationaler Fachkräfte im Gesundheitswesen:
Die Gesundheitsministerkonferenz hat in ihrer Sitzung im Juni 2019 ein überarbeitetes Eckpunktepapier zur Überprüfung der notwendigen Deutschkenntnisse in Gesundheitsfachberufen beschlossen. Mit dieser Regelung strebt die GMK eine qualitativ hochwertige, praxisorientierte Sprachüberprüfung an und schafft eine Grundlage für die Integration internationaler Fachkräfte in den deutschen Gesundheitsmarkt.
Übersicht über sprachliche Anforderungen und Prüfstandards vom Eckpunktepapier:
Das sind die wichtigsten Punkte der definierten Anforderungen und Prüfstandards für eine einheitliche Umsetzung in Deutschland:
Berufsspezifische Sprachanforderungen
GER B2: Für die meisten Berufe, darunter Pflegefachkräfte, Hebammen, Physiotherapeuten, Notfallsanitäter, pharmazeutisch-technische Assistenten, Podologen, Masseure und medizinische Bademeister.
GER C2: Für Logopäden sind eine fehlerfreie Aussprache, ein akzentfreies Sprachmodell und eine differenzierte sprachliche Analyse erforderlich.
Prüfverfahren
Ein dreistufiges Prüfungsformat (Gespräch mit einem Patienten, Gespräch mit einem Angehörigen der eigenen oder einer anderen Berufsgruppe und eine berufstypische schriftliche Aufgabe).
Die Prüfung wird von autorisierten, möglichst nicht kommerziellen Stellen abgenommen.
Die Prüfer sollten vorzugsweise aus dem gleichen Gesundheitsfachberuf wie die zu prüfende Person stammen, es können jedoch auch Angehörige anderer Gesundheitsberufe oder fachlich geeignete Akademiker die Prüfung abnehmen. Mindestens einer der Prüfer muss entweder die Anforderungen der Integrationskursverordnung erfüllen oder eine vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge anerkannte Zusatzqualifikation für Deutsch als Zweitsprache besitzen, um sprachwissenschaftliches Fachwissen in die Prüfung einzubringen. Diese Vorgabe ist jedoch nicht zwingend, um die praktische Umsetzung zu erleichtern.
Alternativer Nachweis der Sprachkenntnisse
Die erforderlichen Deutschkenntnisse gelten als erbracht bei Muttersprachlern, oder als in der Regel erbracht bei Absolventen einer dreijährigen Berufsausbildung in deutscher Sprache.
Ebenso gilt der Nachweis als erbracht, wenn der Antragstellende ein von einer Bundes- oder Landesbehörde durchgeführtes, getragenes oder anerkanntes Programm zur Gewinnung internationaler Fachkräfte in Gesundheitsfachberufen, das auch einen be rufsbezogenen Deutschkurs (mindestens Niveau GER B2, bei Logopädinnen und Lo- gopäden Niveau C2) enthält, erfolgreich abgeschlossen hat.
Ziele
Ein einheitlicher Standard soll Sprachbarrieren reduzieren, die Zusammenarbeit verbessern und die Patientensicherheit erhöhen.
Hintergrund
Bereits 2015 wurde eine Arbeitsgruppe beauftragt, einheitliche Standards zu entwickeln. Das neue Eckpunktepapier übernimmt teilweise das Modell der akademischen Heilberufe und berücksichtigt praktische Erfahrungen.
Länderübergreifende Harmonisierung
Die Umsetzung sollte synchron erfolgen, um sogenannte „Anerkennungstourismus“ zwischen Ländern zu verhindern.
Berufsspezifische Sprachanforderungen vom Eckpunktepapier
GER B2: Für die meisten Berufe, darunter Krankenpflege, Hebammen, Physiotherapie, Notfallsanitäter, Pharmazeutisch-technische Assistent, Podologen, Masseure und medizinische Bademeister, Orthoptisten und technische Assistenten in der Medizin.
GER C2: Für Logopäden, da fehlerfreie Aussprache, akzentfreies Sprachmodell und differenzierte sprachliche Analyse erforderlich sind.
Die Fachsprachenprüfung Pflege (FSP Pflege) im Detail
Ein zentrales Element der neuen Prüfungsstandards ist die Fachsprachenprüfung Pflege (FSP Pflege), die speziell auf die sprachlichen Anforderungen im Pflegeberuf ausgerichtet ist. Sie richtet sich an internationale Pflegefachkräfte in Anerkennung und stellt sicher, dass sie den Pflegealltag sprachlich souverän bewältigen können.
Warum ist die Fachsprache so wichtig?
Im Pflegebereich geht es um komplexe fachsprachliche Anforderungen wie beispielsweise Anamnesegespräche, die Weitergabe von Informationen bei Übergaben oder die Pflegedokumentation. Fehler in der Kommunikation können gravierende Folgen haben. Dies leitet unter anderem den zentralen Unterschied zur allgemeinen Sprachkompetenz auf GER-Niveau B2 ein. Während B2-Fähigkeiten die Alltagssprache abdecken, fokussiert sich die Fachsprachenprüfung Pflege gezielt auf praxisnahe Anforderungen im Berufsalltag.
Gute Fachsprachkenntnisse tragen unter anderem zur Patientensicherheit bei, verhindern Missverständnisse und fehlerhafte Pflegehandlungen, die durch diese entstehen könnten. Sie sind zudem entscheidend für eine schnelle und effiziente Einarbeitung, die Übernahme von Verantwortung, ein gestärktes Selbstbewusstsein und höhere Zufriedenheit im Team. Die Fachsprache spielt daher eine zentrale Rolle für eine zügige berufliche Integration.
Unterschiede zwischen GER-Niveau B2 und Fachsprachenprüfung Pflege
Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Fachsprachenprüfung Pflege die spezifischen kommunikativen Anforderungen aus dem Arbeitsalltag von Pflegefachkräften überprüft. Dabei werden neben simulierten Gesprächen zwischen Pflegekräften und zu pflegenden Personenauch Dialoge mit Kollegen geübt. Als letztes Prüfungsszenario wird zusätzlich die Anfertigung eines schriftlichen Dokuments, wie beispielsweise eine Pflegeplanung oder Dokumentation, geprüft. Im Vergleich zur allgemeinen B2-Sprachprüfung, bei der die selbstständige Nutzung allgemeiner Sprachkenntnisse getestet wird, fällt es vielen Pflegekräften oft leichter, eine Prüfung zu bestehen, die auf ihre beruflichen Anforderungen fokussiert ist. Dies liegt unter anderem daran, dass diese Prüfungen den realen Arbeitsalltag widerspiegeln und die Prüflinge bereits über entsprechende praktische Erfahrungen verfügen.
Gezielte Vorbereitung auf die Fachsprachenprüfung Pflege
Um die Fachsprachenprüfung erfolgreich zu bestehen, ist eine gezielte Vorbereitung entscheidend. Unser zertifizierter Online Vorbereitungskurs Fachsprachenprüfung Pflege hilft internationalen Pflegefachkräften dabei, ihre Sprachkompetenz in den Bereichen Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben gezielt aufzubauen und zu vertiefen. Der Kurs legt dabei besonderen Fokus auf:
Praxisnahe Kommunikationssituationen
Beschreibung und Dokumentation pflegerischer Beobachtungskriteren .
Sicheres Auftreten in Patientengesprächen und im Rahmen der Teamkommunikation
Herausforderungen der Fachsprachenprüfung Pflege: Uneinheitliche Umsetzung des Eckpunktepapiers
Im Eckpunktepapier der Gesundheitsministerkonferenz wird darauf hingewiesen, dass die Länder den Vollzug der neuen Regelungen zur Überprüfung der Deutschkenntnisse in Gesundheitsberufen möglichst gleichzeitig umstellen sollten. Ziel ist es, zu vermeiden, dass ein „Anerkennungstourismus“ entsteht, bei dem Fachkräfte in Anerkennung in Bundesländer wechseln, in denen die Anforderungen niedriger sind als in anderen – ähnlich wie im akademischen Bereich. Aktuell besteht jedoch ein bedeutendes Problem darin, dass die Fachsprachenprüfung Pflege noch nicht in allen Bundesländern angeboten wird. Bisher wird sie in folgenden Bundesländern als Alternative zur allgemeinen B2-Sprachprüfung angeboten: Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Andere Bundesländer planen derzeit zwar die Einführung oder akzeptieren bereits erfolgreich abgeschlossene Fachsprachenprüfungen aus den oben genannten Regionen, jedoch führtdiese Uneinheitlichkeit zu unterschiedlichen Standards und stellt eine Herausforderung für die Integration und Anerkennung internationaler Pflegefachkräfte im deutschen Gesundheitswesen dar.
Fazit: Einheitliche fachsprachliche Standards für eine erfolgreiche Integration und hohen Patientenschutz
Die Entscheidungen der Gesundheitsministerkonferenz zur Einführung und Überprüfung von Deutschkenntnissen in Gesundheitsfachberufen setzen klare und notwendige Maßstäbe für die Integration internationaler Fachkräfte sowie den Schutz der Patienten. Mit der Festlegung einheitlicher Sprachanforderungen und Prüfverfahren, wie der Fachsprachenprüfung Pflege (FSP Pflege), wird sichergestellt, dass Fachkräfte die erforderliche sprachliche Kompetenz besitzen, um ihre beruflichen Aufgaben zuverlässig auszuführen. Diese Maßnahmen fördern nicht nur eine hohe Qualität in der Patientenversorgung, sondern verbessern auch die Zusammenarbeit aller Akteure im Gesundheitswesen. Doch um eine tatsächliche Harmonisierung und faire Möglichkeiten für alle internationalen Pflegekräfte zu gewährleisten, ist die einheitliche Umsetzung in allen Bundesländern notwendig. Nur so kann der „Anerkennungstourismus“ vermieden und eine gerechte Anerkennung von Fachqualifikationen auf Bundesebene sichergestellt werden.
Fachkräftemangel in Deutschland: Lösungen durch internationale Berufsqualifikationen:
Der Fachkräftemangel bleibt eine der größten Herausforderungen für Deutschland. Eine vielversprechende Lösung zur Bekämpfung dieses Mangels liegt in der Integration von Menschen aus dem Ausland und der Anerkennung ihrer internationalen Berufsqualifikationen.
Anerkennungsmonitoring: Wie die Anerkennung internationaler Qualifikationen hilft:
Wie erfolgreich ist der Prozess der Anerkennung und wie können wir das Potenzial internationaler Fachkräfte, insbesondere im Pflegebereich, besser nutzen? Die aktuellen Zahlen des Anerkennungsmonitorings des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) werfen einen spannenden Blick auf den Stand der Entwicklungen und zeigen eine steigende Zahl von Anerkennungsverfahren, die Bedeutung reglementierter Berufe und eine zunehmende Internationalisierung der Anerkennungsanträge.
Anerkennungsmonitoring: Schlüsselberufe im Fokus der Fachkräftesicherung:
Das BIBB-Anerkennungsmonitoring analysiert jährlich die amtliche Bundesstatistik und legt dabei einen besonderen Fokus auf die Berufe, die für die Fachkräftesicherung von zentraler Bedeutung sind. Die Analyse liefert einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Entwicklungen, basierend auf den Daten der Anerkennungsstatistik.
Zahlen, Trends und Potenziale der Anerkennung internationaler Berufsqualifikationen:
Gesamtzahl der Anerkennungsanträge: Zwischen 2012 und 2023 wurden insgesamt über 730000 Anträge auf Anerkennung und Zeugnisbewertung internationaler Berufsqualifikationen gestellt. Diese hohe Zahl verdeutlicht den dringenden Bedarf, internationale Fachkräfte besser in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren, um den Fachkräftemangel nachhaltig zu bekämpfen.
Zunehmende Internationalisierung:
Der starke Anstieg der Anerkennungsanträge aus dem Ausland – von 12 % im Jahr 2014 auf 44 % im Jahr 2023 – zeigt, dass immer mehr internationale Fachkräfte ihre Qualifikationen prüfen lassen, um den Weg nach Deutschland gezielt vorzubereiten.
Zunahme der Anträge aus Drittstaaten:
Der Anteil der Anträge aus Drittstaaten ist von 45 % im Jahr 2014 auf 83 % im Jahr 2023 gestiegen. Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern für die Sicherung des deutschen Arbeitsmarktes geworden sind.
Reglementierte Berufe: Wie die Anerkennung den Arbeitsmarkt in Deutschland verändert:
Besonders auffällig ist, dass 79 % der Anträge auf reglementierte Berufe, wie Gesundheits- und Pflegeberufe, entfallen. Diese Berufe, einschließlich der Pflegefachkräfte, sind besonders stark von der steigenden Nachfrage betroffen und spielen eine entscheidende Rolle in der Fachkräftesicherung. Darüber hinaus betreffen die verbleibenden 21 % nicht-reglementierte Berufe wie Ingenieure oder Lehrkräfte.
Anerkennungsverfahren nach Bundes- und Landesrecht:
Je nach Beruf erfolgt die Anerkennung entweder nach Bundesrecht oder Landesrecht, was zusätzliche Komplexität in den Prozess bringt, da die Verfahren unterschiedliche Anforderungen stellen können. Für Pflegeberufe erfolgt die Anerkennung nach Bundesrecht und ist im Pflegeberufegesetz sowie in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe geregelt.
Pflegeberufe als Schlüssel zur Fachkräftesicherung: Die Top 10 Berufsfelder mit den meisten Anerkennungsanträgen:
Die Berufe mit den meisten Anerkennungsanträgen spiegeln den größten Fachkräftebedarf wider. Besonders deutlich wird dies im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege, der durch die hohe Zahl an 121.893 Anträgen hervorsticht. Dies zeigt, wie dringend die Nachfrage nach qualifizierten Pflegekräften in Deutschland ist. Der Fachkräftemangel in der Pflege ist eine der größten Herausforderungen des deutschen Gesundheitssystems. Schließlich lassen der demografische Wandel und die alternde Bevölkerung den Bedarf an Pflegekräften kontinuierlich steigern.
Top 10 Berufsfelder mit den meisten Anerkennungsanträgen:
Gesundheits- und Krankenpfleger: 121.893 Anträge
Ärzte: 76488 Anträge
Ingenieure: 24483 Anträge
Lehrkräfte: 18783 Anträge
Erzieher: 12429 Anträge
Auch im Vergleich zu anderen Berufsfeldern ist der Bedarf an qualifizierten Pflegekräften besonders hoch. So wurden 76.488 Anträge für Ärzte und 24.483 Anträge für Ingenieure gestellt, was ebenfalls auf einen signifikanten Fachkräftebedarf hinweist. Doch der Pflegebereich bleibt aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland von noch größerer Bedeutung. Dementsprechend spielen Pflegekräfte eine Schlüsselrolle im Gesundheitssystem und sind unerlässlich, um die Versorgung einer zunehmend älteren Bevölkerung sicherzustellen.
Anerkennung Internationaler Fachkräfte: Gesundheitswesen stärken und Versorgungsqualität sichern:
Die wachsende Nachfrage nach qualifizierten Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. Pflegefachfrauen und -männern unterstreicht, wie entscheidend es ist, internationale Fachkräfte durch den Anerkennungsprozess schnell und effektiv in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Nur so kann der steigende Bedarf gedeckt und eine hohe Versorgungsqualität im Gesundheitswesen gewährleistet werden.
Top Ausbildungsstaaten Anträge 2023:
Im Jahr 2023 kamen die meisten Anträge aus den folgenden Ländern:
Türkei (7734 Anträge): Die Türkei bleibt mit 7734 Anträgen ein wichtiger Partner und befindet sich auf dem ersten Platz der Top Ausbildungsstätten 2023.
Bosnien und Herzegowina (3867 Anträge): Bosnien und Herzegowina stellt mit 3867 Anträgen ebenfalls eine große Anzahl an Fachkräften.
Syrien (3468 Anträge): Syrien bleibt mit 3468 Anträgen ein bedeutender Ursprung von Fachkräften.
Anerkennung als Lösungsansatz für den Fachkräftemangel:
Die Anerkennung internationaler Berufsqualifikationen ist ein wichtiger Schlüssel zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Dabei ist ein effizienter und transparenter Anerkennungsprozess unverzichtbar. Insbesondere in der Pflege müssen die Verfahren vereinfacht und beschleunigt werden, um den wachsenden Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal schnell decken zu können.
Ausblick: Anerkennung internationaler Berufsqualifikationen als Schlüssel zur Fachkräftesicherung, insbesondere in der Pflege
Die steigende Zahl der Anerkennungsanträge belegt eindeutig, dass die Internationalisierung des Arbeitsmarktes nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit ist, um den Fachkräftemangel in Deutschland nachhaltig zu bekämpfen. Besonders in der Pflege, einem der drängendsten Sektoren, bietet die Anerkennung internationaler Qualifikationen ein enormes Potenzial, aber auch Herausforderungen, die es zu überwinden gilt.
Anerkennung von Pflegeberufen: Fachkräftemangel bekämpfen und Qualität sichern:
Die Pflegeberufe, die eine Schlüsselrolle im Gesundheitssystem und in der Gesellschaft spielen, sind besonders von der wachsenden Nachfrage betroffen. Daher ist es entscheidend, die Anerkennungsverfahren zu beschleunigen und bürokratische Hürden zu senken. Dies würde nicht nur die Fachkräfteintegration erleichtern, sondern auch die Qualität der Pflege sichern, ohne Kompromisse bei den Arbeitsbedingungen einzugehen.
Besondere Maßnahmen für den Pflegebereich:
Um die Fachkräftesicherung in der Pflege zu gewährleisten, sollten gezielte Maßnahmen ergriffen werden, die die Integration und die Anerkennung internationaler Qualifikationen unterstützen:
Verbesserte Sprachförderung: (Fach-)Sprachkurse, die bereits vor der Anerkennung der Qualifikationen beginnen, sind ein entscheidender Schritt, um Pflegekräfte schnell und sicher in den deutschen Arbeitsalltag zu integrieren. Ein solches Angebot, wie unsere beiden Onlinekurse “Grundlage Fachsprache Pflege” und “Fachsprache Pflege”, können dabei ein wertvolles Element auf dem Weg zur Anerkennung der Qualifikationen sein und den Einstieg in die berufliche Praxis erleichtern.
Kooperation mit Herkunftsländern: Eine enge Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern könnte die frühzeitige Vorbereitung der Pflegekräfte auf den deutschen Arbeitsmarkt fördern.
Verbesserte Arbeitsbedingungen: Neben der Anerkennung der Qualifikationen und der Sprachförderung müssen auch attraktive Arbeitsbedingungen geschaffen werden, um die Integration von Pflegekräften langfristig zu sichern.
Integration internationaler Fachkräfte und Pflegekräfte: Ein ganzheitlicher Ansatz für eine erfolgreiche Integration
Die erfolgreiche Integration internationaler Fachkräfte und Pflegekräfte erfordert mehr als nur die Anerkennung ihrer Qualifikationen. Es ist entscheidend, eine offene und einladende Willkommenskultur zu fördern, in der sich Fachkräfte aus dem Ausland als wertvolle Mitglieder der Gesellschaft fühlen. Eine solche Kultur braucht nicht nur effiziente Verfahren zur Anerkennung von Qualifikationen und Sprachförderung, sondern auch Netzwerke, Mentoring-Programme und eine aktive Förderung des interkulturellen Austauschs. Diese Aspekte sind notwendig, um die langfristige Integration in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu ermöglichen.
Damit internationale Fachkräfte langfristig in Deutschland bleiben und ihren wertvollen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs leisten können, bedarf es einer umfassenden und ganzheitlichen Unterstützung.
Anerkennung internationaler Berufsqualifikationen: Schlüssel zur Bekämpfung des Fachkräftemangels im Pflegebereich:
Die Anerkennung internationaler Berufsqualifikationen schafft eine Win-win-Situation: Fachkräfte haben die Chance, ihre Fähigkeiten einzubringen und bessere Arbeitsmöglichkeiten, ein gutes Einkommen, soziale Sicherheit sowie einen höheren Lebensstandard zu erreichen. Gleichzeitig gewinnt Deutschland durch dringend benötigtes Know-how und qualifizierte Fachkräfte, insbesondere im Pflegebereich.
Besonders im Pflegebereich sind gezielte Maßnahmen wie die Vereinfachung der Anerkennungsverfahren, Sprachförderung und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen notwendig, um internationale Fachkräfte langfristig zu integrieren und den Fachkräftemangel zu bekämpfen. In diesem Zusammenhang ist eine offene Willkommenskultur entscheidend, um diese Fachkräfte nicht nur im Arbeitsmarkt, sondern auch in die Gesellschaft zu integrieren und ihnen eine langfristige Perspektive in Deutschland zu bieten.
Angesichts der steigenden Nachfrage und der zunehmenden Internationalisierung des Arbeitsmarkts bleibt die Optimierung der Anerkennungsverfahren eine zentrale Aufgabe, um die Zukunft des deutschen Pflegewesens zu sichern. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Gesundheitswesen und Bildungseinrichtungen, um den wachsenden Bedarf an qualifizierten Pflegekräften nachhaltig zu decken.
Jetzt in Berlin: Fachsprachenprüfung Pflege B2 für internationale Pflegefachkräfte
Berlin geht neue Wege, um internationale Pflegefachkräfte besser in den Arbeitsalltag zu integrieren: Die Einführung der Fachsprachenprüfung Pflege B2 markiert einen wichtigen Meilenstein. Seit Februar 2024 haben internationale Pflegefachkräfte in der Hauptstadt die Möglichkeit, das geforderte Deutsch-Sprachniveau mit einer Fachsprachenprüfung nachzuweisen. Die Fachsprachenprüfung dient als Voraussetzung für die Anerkennung des Berufsabschlusses und prüft, ob die Pflegefachkräfte die sprachlichen Anforderungen für den anspruchsvollen deutschen Pflegealltag erfüllen. Ein entscheidender Schritt für die Qualität der Pflege und die Integration internationaler Fachkräfte in Deutschland.
Was ist die Fachsprachenprüfung Pflege B2?
Die Fachsprachenprüfung Pflege B2 überprüft die sprachlichen Fähigkeiten, die für den Pflegealltag unverzichtbar sind. Die Prüfung umfasst drei wesentliche Bereiche:
Simuliertes Gespräch mit einem Angehörigen der gleichen oder einer anderen Berufsgruppe (20 Minuten)
Anfertigen eines in der Berufsausübung üblichen Schriftstücks (20 Minuten)
Was unterscheidet die Fachsprachenprüfung Pflege B2 von allgemeinen Sprachprüfungen?
Im Gegensatz zu allgemeinen Sprachprüfungen wie telc oder Goethe B2 liegt der Fokus der Fachsprachenprüfung auf den spezifischen kommunikativen Anforderungen im Pflegeberuf. Sie prüft, ob die Teilnehmer in der Lage sind, in typischen Arbeitssituationen sicher und verständlich zu kommunizieren. Dazu gehören Gespräche zwischen Pflegefachkräfte und zu pflegenden Personen sowie der Austausch mit Kollegen. Besonders wichtig: berufsspezifische Schriftstücke wie Pflegeplanungen oder -dokumentationen müssen verfasst werden.
Im Vergleich zur allgemeinen B2-Sprachprüfung, die auf allgemeine Sprachkenntnisse abzielt, empfinden viele Pflegekräfte die Fachsprachenprüfung als zugänglicher, da sie direkt auf ihre beruflichen Erfahrungen und praktischen Fähigkeiten ausgerichtet ist.
Warum führt Berlin die Fachsprachenprüfung Pflege B2 ein?
Laut Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, setzt Berlin mit dem neuen Prüfungsformat einen „wichtigen Meilenstein für die Qualitätssicherung von Anerkennungs- und Integrationsprozessen“. Ziel der Einführung ist es, nicht nur die Patientensicherheit zu erhöhen, sondern auch die Berufszufriedenheit der dringend benötigten Pflegefachkräfte zu fördern.
Die Fachsprachenprüfung soll die Integration internationaler Fachkräfte in den deutschen Arbeitsmarkt erleichtern und sprachliche Barrieren abbauen, um den Pflegefachkräftemangel langfristig zu bekämpfen.
Vorteile der Fachsprachenprüfung Pflege B2:
Praxisorientierung: Die Prüfung simuliert reale Arbeitssituationen und macht die berufsbezogene Sprachkompetenz unmittelbar anwendbar.
Mehr Sicherheit: Gute Kommunikation erhöht die Sicherheit der Patienten im beruflichen Alltag und reduziert Fehler in der Pflege.
Wo wird die Fachsprachenprüfung Pflege B2 angeboten?
In Berlin kann die Fachsprachenprüfung bei folgenden Institutionen abgelegt werden:
RENAFAN Akademie gGmbH Akademie für Pflegeberufe Berliner Straße 36/37 13507 Berlin-Tegel Tel.: +49 30 4381900 E-Mail: akademie@renafan.de Zur Website
DHZB Akademie Deutsches Herzzentrum Berlin Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Tel.: +49 30 45937145 E-Mail: info@dhzb-akademie.de Zur Website
Benötigte Unterlagen:
Je nach Einrichtung kann eine Kopie des Feststellungsbescheids, eines Ausweisdokuments und der Meldebescheinigung eingefordert werden.
Musterprüfung:
Mit einer Musterprüfung können sich internationale Pflegefachkräfte optimal auf das Prüfungsformat vorbereiten und ihre Fähigkeiten testen.
Wiederholbarkeit der Fachsprachenprüfung Pflege:
Die Fachsprachenprüfung Pflege kann beliebig oft wiederholt werden. So haben Kandidaten die Chance, sich gezielt vorzubereiten, Schwächen auszugleichen und mit neuem Selbstvertrauen anzutreten.
Rechtliche Grundlage:
Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen (GER), Eckpunktepapier des 92. GMK vom 05./06. Juni 2019.
Relevanz für Arbeitgeber:
Arbeitgeber profitieren von der Einführung der Fachsprachenprüfung, da sie sicherstellen können, dass internationale Pflegekräfte optimal auf die sprachlichen Anforderungen vorbereitet sind. Durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen können Arbeitgeber ihre neuen Mitarbeiter bei der Vorbereitung auf die Prüfung aktiv unterstützen.
Fachsprachenprüfung Pflege B2 in anderen Bundesländern
Unser zertifizierter Onlinevorbereitungskurs Fachsprachenprüfung Pflege hilft internationalen Pflegefachkräften dabei, Sprach-, Sprech-, Lese- und Schreibfähigkeiten aufzubauen und zu vertiefen. Hierbei liegt der Fokus auf praxisnaher Kommunikation und der Anwendung fachlicher Kompetenzen im Pflegealltag. Mehr Infos zu dem Kurs gibt es auf unserer Website.
Fördermöglichkeiten:
Die Kosten für den Kurs können über einen Bildungsgutschein der Bundesagentur für Arbeit (§81 Abs. 4 SGB III) gedeckt werden. Unsere Maßnahme ist AZAV-zertifiziert und speziell auf das erfolgreiche Bestehen der Fachsprachenprüfung Pflege B2 ausgerichtet. Der Bildungsgutschein kann direkt bei der zuständigen Agentur für Arbeit beantragt werden.
Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung:
Die Einführung der Fachsprachenprüfung Pflege B2 ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Integration internationaler Pflegekräfte in den deutschen Arbeitsmarkt. Durch die praxisnahe Prüfung werden nicht nur die Sprachkompetenzen der Pflegekräfte getestet, sondern auch die Qualität der Pflege und die Patientensicherheit gefördert.
Interessiert? Weitere Informationen zu Anmeldung, Terminen und Musterprüfungen finden Sie auf den Webseiten der Prüfungszentren wie der GFBM gGmbH.
Am 21.02.2024 versammelten sich vor dem Aachener Rathaus rund 300 Pflegekräfte, um auf die dringende und besorgniserregende Lage in der Pflege aufmerksam zu machen. Mit Transparenten und Plakaten richten sie den dringenden Appell an Politik und Gesellschaft, das Thema Pflegekrise endlich in den Fokus zu rücken und konkrete Lösungen in Aachen und deutschlandweit zu finden.
Kosten und Finanzierung
Die Pflegekrise spitzt sich zunehmend zu. Pflegedienste berichten von einer prekären Finanzlage, da die Kosten von den zuständigen Kassen nur schleppend refinanziert werden. Einige Anbieter sehen sich sogar gezwungen, private Gelder aufzubringen, um die Gehälter ihrer Mitarbeiter auszahlen zu können. Diese finanzielle Belastung treibt viele Pflegedienste an den Rand der Insolvenz.
Druck auf Anbieter
Der anhaltende Fachkräftemangel und die steigende Bürokratisierung setzen die Pflegeanbieter zusätzlich unter enormen Druck. Viele stehen vor existenziellen Herausforderungen, die sich direkt auf die Versorgungssituation auswirken. Die Qualität der Pflege und die Arbeitsbedingungen leiden zunehmend unter diesen Belastungen.
Mangel an Pflegeplätzen
In der Region Aachen, Düren und Heinsberg spitzt sich die Situation zu, da sowohl die ambulante als auch die stationäre Pflege von Überlastung betroffen ist. Sowohl kurzzeitige als auch langfristige Pflegeplätze sind äußerst knapp, und die Wartelisten werden kontinuierlich länger. Diese Engpässe führen dazu, dass Pflegekräfte oft monatelang, manchmal sogar jahrelang, auf einen Pflegeplatz warten müssen. Diese herausfordernde Realität verdeutlicht die Dringlichkeit, Lösungen für die Pflegekrise in der Region und darüber hinaus zu finden.
Aktionsbündnis für bessere Pflege
Um auf die drängenden Probleme aufmerksam zu machen und Veränderungen herbeizuführen, haben ambulante Anbieter ein Aktionsbündnis ins Leben gerufen. Sie streben eine verbesserte Sichtbarkeit der Defizite im Pflegesystem an und setzen sich für langfristige Lösungen ein, um eine professionelle ambulante Pflege sicherzustellen.
Dringende Forderungen für eine nachhaltige Pflegepolitik
Die Forderungen der Demonstranten an Politik und Gesellschaft sind klar und dringlich: Es bedarf sofortiger Maßnahmen, um die Qualität der Pflege zu gewährleisten, die Arbeitsbedingungen spürbar zu verbessern und die finanzielle Unterstützung der Pflegedienste sicherzustellen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen ist es unerlässlich, die Pflegekräfte nachhaltig zu unterstützen und ihre Bedeutung als Grundpfeiler des Gesundheitssystems anzuerkennen. Indem wir die Pflege als zentrales Thema der Gesundheitspolitik etablieren, können wir sicherstellen, dass die Pflegekräfte die Unterstützung und Wertschätzung erhalten, die sie verdienen, und gleichzeitig die Qualität der Pflegeleistungen für alle Bürger gewährleisten.
Uschi Hoppe-Elsner, eine erfahrene Pflegerin mit 43 Jahren Berufserfahrung, hat einen tiefgreifenden Wandel in ihrem Arbeitsbereich miterlebt. Sie beobachtet ein System, das unter dem Druck von Einsparungen und Profitstreben an den Rand des Kollapses gedrängt wurde. Leider funktioniert dieses System oft auf Kosten der Pflegenden. Der Fachkräftemangel macht es deutlich, dass es wichtig ist, Lösungen zu finden, die die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern. Zudem müssen wir als Gesellschaft den Pflegenden den Respekt und die Unterstützung bieten, die sie verdienen.
Uschi Hoppe-Elsner: Eine Erfahrung aus erster Hand
Vor vier Jahren traf Hoppe-Elsner die schwere Entscheidung, ihre Festanstellung zu kündigen und sich der Zeitarbeit zuzuwenden. Die unerträglichen Arbeitsbedingungen in ihrer Festanstellung trieben sie an den Rand der Erschöpfung. Die ständige Unterbesetzung, der Druck und die steigende Arbeitslast wurden zu einer schweren Belastung.
Der Weg in die Zeitarbeit: Eine Entscheidung aus Notwendigkeit
In der Zeitarbeit fand sie einen Ausweg, wenn auch keinen perfekten. Trotz der oft mit Leiharbeit verbundenen Ausbeutung verdient sie nun doppelt so viel wie zuvor und hat mehr Autonomie über ihre Arbeitszeiten. Doch ihre Entscheidung ist symptomatisch für die Branche: Leiharbeit wird zunehmend zur letzten Hoffnung vieler Pflegekräfte.
Symptome eines überlasteten Systems: Der Pflegealltag im Wandel
Hoppe-Elsners Geschichte ist kein Einzelfall. Sie ist Teil eines größeren Dilemmas, das die Pflegepolitik der vergangenen Jahre geschaffen hat. Die Privatisierung und die Jagd nach Profit haben die Pflege in einen Trümmerhaufen verwandelt. Der Bedarf wächst, während immer weniger Menschen sich für die Pflegeausbildung entscheiden.
Die Rolle der Pflegepolitik: Zwischen Einsparungen und Verantwortung
Trotz der jüngsten Pflegereformen bleibt der Fachkräftemangel bestehen. Die Diskussion über die Zukunft der Pflegepolitik und die Rolle der Leiharbeit ist dringender denn je. Es ist an der Zeit, die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern und den Pflegenden den Respekt und die Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie verdienen.
Wichtiges Thema unserer Zeit
Die Demonstranten fordern von Politik und Gesellschaft dringende Maßnahmen, um die Qualität der Pflege zu gewährleisten, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Finanzierung der Pflegedienste sicherzustellen. Es ist an der Zeit, die Pflegekräfte zu unterstützen und die Pflege als zentrales Thema der Gesundheitspolitik anzuerkennen.
Jetzt in Rheinland-Pfalz: Die Fachsprachenprüfung Pflege B2 für internationale Pflegefachkräfte in Anerkennung
Rheinland-Pfalz setzt mit der Einführung der Fachsprachenprüfung Pflege B2 ein starkes Zeichen zur Verbesserung der Integration internationaler Pflegefachkräfte: Ab 2024 wird in Rheinland-Pfalz eine Fachsprachenprüfung auf B2-Niveau für den Pflegebereich eingeführt. Diese Maßnahme soll nicht nur die sprachlichen Kompetenzen der Fachkräfte fördern, sondern auch die Qualität der Pflege und die Patientensicherheit im Bundesland weiter verbessern.
Warum führt Rheinland-Pfalz die Fachsprachenprüfung Pflege ein?
Die Anforderungen im Pflegealltag sind komplex und vielschichtig. Neben der fachlichen Expertise sind Empathie und exzellentekommunikative Fähigkeiten erforderlich, um Patienten optimal zu betreuen und effektiv mit Kolleginnen und Kollegen zu arbeiten. Mit der Fachsprachenprüfung wird sichergestellt, dass internationale Pflegekräfte nicht nur über allgemeine Deutschkenntnisse verfügen, sondern auch berufsbezogene Kommunikationssituationen souveränmeistern können.
Aufbau der Fachsprachenprüfung Pflege B2:
Die Fachsprachenprüfung Pflege B2 umfasst drei zentrale Bereiche:
Simuliertes Berufsangehöriger-Patienten-Gespräch Simulierte Interaktionen, in denen typische Fragen und Erklärungen geübt werden. Dauer: 20 Minuten
Simuliertes Gespräch mit einem mit einem Angehörigen der gleichen oder einer anderen Berufsgruppe Szenarien zur interprofessionellen Kommunikation, z. B. bei Übergaben oder fachlichen Absprachen. Dauer: 20 Minuten
Anfertigen eines schriftlichen Dokuments Erstellung berufsspezifischer Texte wie Pflegeberichte oder Medikationspläne. Es wird geprüft, ob internationale Pflegekräfte angemessen deutsch lesen und schreiben können. Dauer: 20 Minuten
Im Unterschied zu allgemeinen Sprachprüfungen liegt der Fokus auf praxisnahen Aufgaben, die die realen Herausforderungen im Pflegeberuf widerspiegeln.
Prüfer:
Ein Prüfer aus der Berufsgruppe Pflege
Ein weiterer Prüfer mit Zulassung vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Mitteilung der Ergebnisse:
Die Ergebnisse werden erfahrungsgemäß nach ca. 10 Werktagen mitgeteilt.
Wiederholung der Fachsprachenprüfung B2:
Die Prüfung kann beliebig oft wiederholt werden. So haben Kandidaten die Chance, sich gezielt vorzubereiten, Schwächen auszugleichen und mit neuem Selbstvertrauen anzutreten.
Rechtliche Grundlagen der Fachsprachenprüfung:
Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen (GER)
Eckpunktepapier der 92. Gesundheitsministerkonferenz vom 5./6. Juli 2019
Ziel der Prüfung:
Die Fachsprachenprüfung überprüft die spezifischen kommunikativen Anforderungen aus dem Arbeitsalltag von Pflegefachkräften.
Wie unterscheidet sich die Prüfung von allgemeinen Sprachprüfungen?
Die Fachsprachenprüfung richtet sich speziell an die Bedürfnisse von Pflegekräften. Während allgemeine B2-Prüfungen wie die von telc oder Goethe breitere Sprachkompetenzen testen, steht hier die direkte berufliche Anwendbarkeit im Vordergrund. Viele internationale Fachkräfte empfinden diese Ausrichtung als praxisnäher und zielführend.
Umsetzung in Rheinland-Pfalz:
Die Fachsprachenprüfung wird in Zusammenarbeit mit der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz durchgeführt. Sie orientiert sich an den bundesweit einheitlichen Vorgaben der Gesundheitsministerkonferenz und garantiert somit ein hohes Maß an Vergleichbarkeit.
Prüfungsstandorte und Kosten:
Standorte: Mainz und weitere zentral gelegene Orte in Rheinland-Pfalz
Kosten: 450 Euro Zusätzliche Informationen zu Terminen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie auf der Website der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz.
Vorteile der Fachsprachenprüfung für Pflegekräfte und Arbeitgeber:
Für Pflegekräfte:
Die hohe Sprachkompetenz die bei der Vorbereitung auf die Fachsprachenprüfung erworben wird, erhöht die Sicherheit der internationalen Pflegefachkraft im Arbeitsalltag
Die Simulation realer Arbeitssituationen in der Prüfung sorgt für eine praxisnaheVorbereitung auf den Berufsalltag
Für Arbeitgeber:
Sicherstellung eines hohen Qualitätsstandards bei neuen Mitarbeitern
Reduzierung von Missverständnissen und Fehlern im Arbeitsalltag
Wie können sich Pflegekräfte vorbereiten?
Zur Vorbereitung auf die Fachsprachenprüfung werden spezielle Kurse angeboten, die praxisnahe Übungen und individuelles Feedback beinhalten. Diese Kurse können über Bildungsgutscheine der Bundesagentur für Arbeit gefördert werden.
Ein Schritt in die richtige Richtung:
Mit der Fachsprachenprüfung Pflege B2 geht Rheinland-Pfalz einen wichtigen Schritt, um den Pflegefachkräftemangel zu bekämpfen und die Integration internationaler Fachkräfte zu fördern. Die Maßnahme unterstreicht die Bedeutung der Sprachkompetenz im Pflegeberuf und trägt zur weiteren Qualitätssteigerung der Versorgung im Bundesland bei.
Unser zertifizierter Online-Vorbereitungskurs zur Fachsprachenprüfung Pflege unterstützt internationale Pflegefachkräfte dabei, ihre Sprach-, Sprech-, Lese- und Schreibfähigkeiten gezielt auszubauen. Der Schwerpunkt liegt auf praxisnaher Kommunikation und der sicheren Anwendung fachlicher Kompetenzen im pflegerischen Alltag. Weitere Informationen zum Kurs finden Sie auf unserer Website.
Fördermöglichkeiten:
Die Kosten für den Kurs können über einen Bildungsgutschein der Bundesagentur für Arbeit (§81 Abs. 4 SGB III) gedeckt werden. Unsere Maßnahme ist AZAV-zertifiziert und speziell auf das erfolgreiche Bestehen der Fachsprachenprüfung Pflege B2 ausgerichtet. Der Bildungsgutschein kann direkt bei der zuständigen Agentur für Arbeit beantragt werden.
Fazit:
Die Fachsprachenprüfung Pflege B2 bietet internationalen Pflegekräften eine gezielte Möglichkeit, ihre berufsbezogenen Sprachkenntnisse nachzuweisen und im Alltag sicher anzuwenden. Mit ihrem praxisnahen Fokus erleichtert sie die Integration in den Arbeitsmarkt und trägt zur besseren Verständigung im Pflegealltag bei.
Für Arbeitgeber bedeutet die Prüfung mehr Sicherheit bei der Einstellung neuer Pflegefachkräfte und die Gewährleistung hoher Qualitätsstandards. Insgesamt ist diese Initiative ein wertvoller Schritt zur Stärkung des Pflegesystems in Rheinland-Pfalz.